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Förderung für
den Waldbesitz

Der Wald in NRW

Nordrhein-Westfalen ist mit mehr als 18 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern das bevölkerungsstärkste Bundesland Deutschlands. Es erstreckt sich über eine Fläche von 3,4 Mio. Hektar. Der Wald nimmt mit ca. 934.800 Hektar etwa 27 Prozent der Fläche ein. Dabei ist der Anteil des Privatwaldes mit 64 Prozent höher als in jedem anderen Bundesland. Im Industrieland Nordrhein-Westfalen erfüllt der Wald wertvolle Erholungs- und Schutzfunktionen und ist dabei gerade auch für die biologische Vielfalt unersetzlich. Zugleich hat der Wald in NRW aber auch eine große ökonomische Bedeutung.

Der Wald im Fokus

Der Wald, von vielen Menschen als der Inbegriff der ungestörten Natur empfunden, ist nicht nur Lebensraum für seine spezielle Tier- und Pflanzenwelt und wichtige CO2-Senke, sondern auch eine seit Jahrhunderten vom Menschen geprägte Kulturlandschaft, also Wirtschaftsraum und Wirtschaftsfaktor und darüber hinaus heute - besonders in Deutschland - Erholungs- und Freizeitraum. Im bevölkerungs- und privatwaldreichsten Bundesland NRW zum Beispiel nehmen die Menschen den Wald als Allgemeingut wahr, auch ohne die besondere Situation der verschiedenen Waldbesitzformen in NRW zu kennen.

Wirtschaftskraft für Umwelt und Mensch

Mit rund 250.000 Beschäftigten und mehr als 30 Mrd. Euro Jahresumsatz hat die Forst- und Holzwirtschaft heute eine marktführende Bedeutung. Holz ist unser wichtigster, umweltfreundlicher und nachwachsender Rohstoff. Mit einem Anteil von zwei Dritteln ist die Sägeindustrie Hauptkunde der Forstwirtschaft. Rund ein Viertel des Holzes wird in der Spanplatten- bzw. Papierproduktion eingesetzt. Aber auch stoffliche und chemische Nutzung nehmen an Bedeutung zu. Durch seine flächendeckende Präsenz und seine zukunftsorientierte Ausrichtung nimmt Wald und Holz NRW eine wichtige Rolle im Cluster Forst und Holz ein.

Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Standortgerechte, naturnahe Bewirtschaftung bewahrt den Kreislauf der Natur und sichert einen lebendigen, gesunden Wald für nachhaltigen Nutzen. Mehr als 70 Prozent der Landeswaldfläche sind als Landschafts- oder Naturschutzgebiete bzw. FFH- oder Vogelschutzgebiete ausgewiesen. Die nordrhein-westfälischen Wälder bieten Tieren und Pflanzen einen vielfältigen Lebensraum. Der Wald hat zudem eine herausragende Bedeutung für die Trinkwasserversorgung in Nordrhein-Westfalen. Ein Großteil der nordrhein-westfälischen Talsperren liegt in den waldreichen Regionen des Landes.

Erholungsraum für alle

Ob für Wanderungen, Radtouren, Skilanglauf oder Jogging: Der Wald ist ein wichtiger und beliebter Erholungsraum. Wald und Holz NRW unterstützt die Umweltbildung und den Tourismus durch Angebote der Jugendwaldheime, der Waldinformationszentren und der Ranger. Die Einrichtungen bieten vielseitige Programme mit Führungen, Lehr- und Erlebnispfaden sowie thematischen Veranstaltungen im Wald.

Flächendaten

  • Nordrhein-Westfalen hat eine Gesamtfläche von 34.085,27 km² oder 3.408.527 ha.
  • Davon sind ca. 26,9 % oder 934.800 ha Waldfläche.
  • Zum Vergleich: Der Anteil der landwirtschaftlichen Fläche beträgt ca. 50 %, entsprechend 1.704.000 ha.

Zur Waldbesitzverteilung

  • Der Privatwaldanteil liegt bei 64 % oder 592.900 ha der Gesamtwaldfläche.
  • Der Gemeinde- und Körperschaftswald beträgt ca. 20 % oder 178.900 ha.
  • Der Staatswald des Landes Nordrhein-Westfalen beträgt ca. 13 % oder 119.100 ha.
  • Bundeswald ist mit ca. 3 % oder 24.900 ha vertreten.

Statistik

  • Es gibt ca. 17,9 Millionen Einwohner in Nordrhein-Westfalen.(Quelle: IT.NRW 2016)
  • Die Waldfläche pro Einwohner beträgt demnach ca. 532 qm (LWI²).
  • Die Zahl der privaten Waldbesitzenden liegt bei ca. 152.000.
  • Die durchschnittliche Forstbetriebsfläche der Waldbesitzenden liegt bei 4 ha.
  • Die betreute Waldfläche liegt bei ca. 378.540 ha.
  • Es gibt derzeit ca. 624 Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse
  • Die Verwaltungsjagdfläche beträgt ca. 46.100 ha.

Zur Baumartenverteilung

  • Die Buche ist mit 16 % oder ca. 146.500 ha der Gesamtwaldfläche vertreten,
  • die Eiche mit 16 % oder ca. 146.500 ha,
  • anderes Laubholz mit 20 % oder ca. 183.200 ha.
  • Die Fichte ist mit 37 % oder ca. 338.850 ha vertreten,
  • Kiefer, Lärche, Douglasie mit 11 % oder ca. 100.750 ha.

Weitere Informationen

Der landeseigene Wald Nordrhein-Westfalens

Der Staatswald hat für die Menschen in Nordrhein–Westfalen eine besondere Bedeutung. Mit einer Fläche von 118.000 ha besitzt das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen einen vergleichsweise kleinen landeseigenen Forstbetrieb, der nur 13% der Gesamtwaldfläche einnimmt.

Die Staatswaldschwerpunkte liegen in der Rheinschiene, der Eifel, am Niederrhein, in Ostwestfalen und in Südwestfalen und sind rund um die Verdichtungsräume an Rhein und Ruhr angeordnet. Sie reichen vom Ballungsraum bis zum Teil tief in die ländlichen Räume.

Entsprechend bedeutungsvoll sind diese Staatswaldflächen einerseits für die Erholung der etwa 18 Mio. überwiegend in urbanen Räumen lebenden Menschen, aber auch für den Natur- und Artenschutz in NRW. Bei den Flächen handelt es sich zum weit größten Teil um mehr als 200 Jahre alten Staatswald aus der Säkularisation oder gar ehemals landesherrlichen Besitz. Ein geringerer Teil wurde im Laufe der Jahrzehnte zur Verbesserung von Grundstücks- und Grenzverläufen (Arrondierung) aus Privatbesitz angekauft.

Die Naturnähe des NRW-Staatswaldes ist mit deutlich mehr als 50% Laubwaldanteil und einem Mischwaldanteil von etwa zwei Dritteln überdurchschnittlich, etwa die Hälfte des Staatswaldes sind FFH- und Naturschutzgebiete. Auf dem weit überwiegenden Teil der Staatswaldflächen erfolgt die Bewirtschaftung mit multifunktionaler Zielsetzung, es werden nebeneinander und synergetisch Holznutzung und Schutz- und Erholungsleistungen aus einer Hand durch die Försterinnen und Förster erbracht. Lediglich auf Flächen des Nationalparks Eifel, in Naturwaldzellen, Wildnisgebieten und in Sonderbiotopen erfolgt keine Holznutzung. „Schutz durch Nutzung“ lautet insgesamt der beherrschende Grundsatz, mit dem in Zukunft auch den Herausforderungen des Klimawandels aktiv und für andere Waldbesitzarten in NRW beispielhaft begegnet werden soll.

Aus dieser Situation ergeben sich umfassende ökologische, soziale und ökonomische Anforderungen an eine moderne nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes in NRW. Die Umsetzung einer solchen ökonomisch erfolgreichen und dabei sozial und ökologisch nachhaltigen Waldbewirtschaftung im Staatswald wird durch entsprechende Zertifikate nachgewiesen. So ist der Landeseigene Forstbetrieb gegenwärtig nach den Standards beider großer Forstzertifizierungssysteme (PEFC® und FSC®*) zertifiziert.

*(FSC®-C106889)

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